Klosterhöfe

Mondseer Hof 1

Funktion als Klosterhof gesichert

Erhaltungszustand

Vollständig abgekommen - kein Bestand erhalten

Kloster oder Institution

Zugehörigkeit:

Datierung

Historisch
1142 gesichert – 1434 angenommen
Bauhistorisch
? – ?
Die Laufzeit der klösterlichen Nutzung anhand historischer oder bauhistorischer Daten.

Zugänglichkeit

Kein Zugang

Das Objekt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich

Verortung

Lagebeschreibung

Vor der südl. Stadtmauer im Bereich der heutigen Drinkweldergasse und südl. davon bis zur Donau bzw. zum Donauarm bestand schon um 1230 die Vorstadt apud sanctum Mychahelem – die Klosterkirche Mondsee war dem Hl. Michael geweiht (StiA St. Peter, Hs. B 1, fol. 12r); bis ins 19. Jh. erinnerte die St. Michaelsmühle (Oser-Mühle) daran (StiA Langenlois, 1408 März 12 – Niclas der Geveller und seine Frau Anna widmen zu einer Kapelle in der Pfarrkirche in Langenlois ayn mul dye gelegen cze Krembs ausserhalb der Rynnkchmaur pey sand Michel), deren Lage in etwa Drinkweldergasse 12/13 zu vermuten ist.


Helga Schönfellner-Lechner, "Mondseer Hof 1" (Lagebeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/107-mondseer-hof-1

Historische Daten

Besitzgeschichte

Ein Stiftshof ist seit 1142 nachgewiesen: in der Bestätigungsbulle der Güter und Rechte des Klosters Mondsee durch Papst Innozenz II. wird eine curtis genannt (Kerschbaumer 1885, S. 601). 1280 wird auch ein Hofmeister genannt: Chunradus magister Curie nostre in Chremsa (OÖLA, Bestand Mondsee, Kopialbuch 15. Jhdt; OÖMV (Hg.) 1862, S. 522, Nr. 563). In einem Bestandsvertrag aus 1342 übernehmen Stephan v. Chremms und mein Hausfrawe Margret [...] von dem Ersamen Herren Apt Christann v. Mennse und von dem Convent daselb den Hof datz sand Michel [...] (OÖMV (Hg.) 1872, Nr. 422, Nr. 89 Anhang).

1360 zahlen die Domini de Maense 2,5 ß Grunddienst von ihrer curia (Wichner 1894, S. 247). 1399 und 1434 sind sie mit einem Grunddienst von 3 schilling pfening 1 helbling eingetragen (Ebner 1970, Nr. 19; Ebner 1962, Nr. 16).

Der Hof dürfte wie alle anderen Klosterhöfe vor der Stadt in den 1420er Jahren wegen der Hussitengefahr abgebrochen worden sein.

Helga Schönfellner-Lechner, "Mondseer Hof 1" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/107-mondseer-hof-1

Gebäude und Bauhistorie

Baubeschreibung

Da das Gebäude abgekommen ist liegen keine Daten zur Baubeschreibung vor.

, "Mondseer Hof 1" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/107-mondseer-hof-1

Bauhistorische Interpretation

Da das Gebäude abgekommen ist liegen keine Daten zur Baugeschichte/Interpretation vor.

, "Mondseer Hof 1" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/107-mondseer-hof-1

Quellen und Literatur

Quellen

Die Urkunden des StiA Mondsee sind über Monasterium online einsehbar. Der Bestand des StiA Mondsee ist im LA Oberösterreich zu suchen. Laut Schiffmann sind nur wenige Urbare überliefert: So blieb angeblich lediglich ein Teilurbar aus dem 12. Jh. und ein Gesamturbar von 1416 erhalten, wobei letzteres die Weingüter um Krems und Klosterneuburg laut Schiffmann nicht enthält (vgl. Schiffmann, Hg., 1912, S. 192-193). Grundsätzlich gilt zudem, dass der Bestand des StiA Mondsee im LA Oberösterreich liegt. Dem Archivverzeichnis ist zu entnehmen, dass die Güter in Niederösterreich eine eigene Verzeichnungseinheit darstellten. Dieses Verwaltungsschriftgut bezieht sich neben dem Klosterneuburger Hofmeisteramt, v.a. auch auf das Kremser Hofmeisteramt. Unter der Rubrik „Besitz des Klosters“ ist eine eigene Verzeichnungseinheit „Güter in Niederösterreich“ enthalten, die etwas mehr als zwei Schachteln umfasst (OÖLA, StiA Mondsee, Bd. 53, Nr. 2 bis OÖLA, StiA Mondsee Bd. 55, Nr. 1). Es existiert zudem eine weitere Schachtel, die laut Regest lediglich Archivalien zu den Weingärten in Niederösterreich (vgl. OÖLA, StiA Mondsee Bd. 62) enthält. Des Weiteren existiert unter der Rubrik „Finanzwesen“ die Verzeichnungseinheit „Weingartenrechnungen“. Darin enthalten sind sieben Schachteln allein mit Weinleserechnungen (vgl. OÖLA, StiA Mondsee, Bd. 148-154, Nr. 2), die den Zeitraum von 1589 bis 1765 umfassen.

Historische Literatur

Oberösterreichischer Musealverein, Hg., Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Bd. 3, Wien 1862.

Oberösterreichischer Musealverein, Hg., Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Bd. 6, Wien 1872.

OÖLA, StiA Mondsee, Kopialbuch 15. Jhdt.

StiA Langenlois, 1408 März 12.

 

Herwig Ebner, Das Teilurbar des Klosters Admont von 1399 für den Besitz in und bei Krems an der Donau, in: Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs 10 (1970), S. 27-54.

Herwig Ebner, Das Urbar des Benediktinerstiftes Admont für den Raum um Krems an der Donau. Auszug aus dem Gesamturbar des Jahres 1434, in: Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs 2 (1962), S. 13-51.

Anton Kerschbaumer, Geschichte der Stadt Krems, Krems 1885.

Jakob Wichner, Das Benediktinerstift Admont in Steiermark in seinen Beziehungen zu Niederösterreich, in: Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich 28 (1894), S. 229–310.