Klosterhöfe

Hochstetter Hof 1

Funktion als Klosterhof gesichert

Erhaltungszustand

Vollständig abgekommen - kein Bestand erhalten

Kloster oder Institution

Zugehörigkeit:

Datierung

Historisch
1188 angenommen – 1481 angenommen
Bauhistorisch
? – ?
Die Laufzeit der klösterlichen Nutzung anhand historischer oder bauhistorischer Daten.

Zugänglichkeit

Kein Zugang

Das Objekt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich

Verortung

Lagebeschreibung

Der Standort des heute abgekommenen Hofes innerhalb der Stadt Krems konnte bis dato nicht lokalisiert werden.

, "Hochstetter Hof 1" (Lagebeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/112-hochstetter-hof-1

Historische Daten

Besitzgeschichte

St. Peter besaß schon im 11. Jh. einen Hof in Krems (Kerschbaumer 1885, S. 602).

Eine Erwähnung eines Hofes findet sich in einem Verzeichnis der stiftischen Besitzungen im Amt Krems im Zeitraum 1188–1193 (Hauthaler (Hg.) 1910, S. 482).

Im Liber secundum, einem Besitzverzeichnis von St. Peter aus ca. 1215–1234 werden ebenfalls Grundstücke in der Nähe der curia genannt (StiA St. Peter, Hs. B 1 Liber secundum, fol. 12r+v).

1267 schenkte König Ottokar dem Kloster Lilienfeld zwei Pfund Einkünfte aus den landesfürstlichen Urbaren in Krems, die Herzog Leopold VI. zum Andreas-Altar [der Kapelle im Herzogshof] gewidmet hatte; die Einkünfte kamen von zwei Salzburger Höfen, von denen einer 10 ß, der andere – zu St. Peter gehörig – 6 ß diente (StiA Lilienfeld, 1267 Dez 11).

1322 dient die curia Hochstetten 60 d zum Kloster Göttweig (StiA Göttweig, GA A XVIII-3, p. 147; Fuchs (Hg.) 1906, S. 201, Nr. 872), 1343 leisteten die Domini de Hochstetn Grunddienst von drei Joch; Weingarten genannt Gern östl. von Stein ebenfalls zum Kloster Göttweig (StiA Göttweig, Stein 2-1 Dienstbuch 1343, fol. 286v; Stein 2-2 Dienstbuch 1400, fol. 287r).

1400 schien Gorig v. Strenkch, Burger und Hofmaister in Hochsteter Hof ze Chrems als Aussteller einer Aldersbacher Urkunde auf, in der er einen Revers für einen an ihn und seine Frau Anna als Leibgeding verliehenen Weingarten abgab (BayHStA, KU Aldersbach 1401 März 3).

Eine eindeutige Identifizierung des Hochsteter Hofes als Hof des Klosters St. Peter zeigt eine Urkunde aus 1459: Conradt possolt die zeit hoffmaister zu krembs in Hochster (!) Hof beurkundete eine Urbarsabschrift für den Steiner Bürger Peter Furbinger über eine Mühle an der Krems, von der man dann meinem genadigen herren herrn peter Abbt des gotshaws sand peter zu Saltzburg dint järlich funff phundt phenig, zehen hene dreyssig hunner und ein metzen Semel mel (StiA St. Peter, 1459 Jan 22).

Im Jahr 1481 bestand der Hof nicht mehr; Kaiser Friedrich III. erließ dem Stift St. Peter die Zahlung des jährlichen Vogtgeldes von 7 ß zum kaiserlichen Feldgericht von Irem und Ihres Gotshaus hof bey unserer Statt Khrembs gelegen, und aber wir underrricht sein das derselb Ir hof vor lannger zeit gannz niderbrochen und vernicht ist davon Sy dann khain genyess sich des auch ganntzen entslagen. Der Pfleger und Richter zu Krembs und Stein Paul Engel sollte es nicht mehr einnehmen (StiA St. Peter, 1481 Nov 8). Im Gerichtsgrundbuch von 1589 wurde der Hofstetterhof (!) zwar noch genannt, bezahlte Dienste wurden jedoch keine vermerkt (vgl. NÖLA, KG Krems 116/I, fol. 2v). Auch im Grundbuch über Stratzing, der Herrschaft Unterdürnbach (Lilienfeld) aus 1592, werden die Herren v Höchstötten mit einem Grunddienst genannt – auch hier wurden keine Zahlungen eingetragen (NÖLA, HA Unterdürnbach HS 01/15 GB Stratzing 1592, fol. 107r). Wie lange der Hof im Besitz des Klosters St. Peter tatsächlich verblieb muss vorerst unbeantwortet bleiben.

Helga Schönfellner-Lechner, "Hochstetter Hof 1" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/112-hochstetter-hof-1

Gebäude und Bauhistorie

Baubeschreibung

Da das Gebäude abgekommen ist, liegen keine Daten zur Baubeschreibung vor.

, "Hochstetter Hof 1" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/112-hochstetter-hof-1

Bauhistorische Interpretation

Da das Gebäude abgekommen ist, liegen keine Daten zur Baugeschichte/Interpretation vor.

, "Hochstetter Hof 1" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/112-hochstetter-hof-1

Quellen und Literatur

Quellen

Die relevanten Archivalien zu diesem Thema befinden sich im StiA St. Peter. Einen guten Überblick zu dem vorhandenen Material liefert der Artikel von Walter Kristanz (vgl. Kristanz 1982, S. 202–217). Demnach soll es eine Reihe von Urbaren aus der 2. H. d. 13. Jhs. geben, die zumindest den Weingartenbesitz gut dokumentieren (vgl. StiA St. Peter, Urbar Nr. 2–4 und Nr. 413 sowie Nr. 421; zitiert nach: Kristanz 1982, S. 205f.). Urbar Nr. 7 stammt aus dem 15. Jh. und enthält ebenfalls eine genaue Aufzählung der Weingärten. Weiters gibt es 4 Briefbücher, die Abschriften spätmittelalterlicher Urkunden enthalten, deren Inhalt sich zumeist auf Leibgedingsverleihungen und Absprachen zu Geldsendungen an die Hofmeister zu Arnsdorf und Krems belaufen (vgl. StiA St. Peter, Hs A 26, 26a, 27 und 28; zitiert nach: Kristanz 1982, S. 208). Außerdem soll es im StiA St. Peter mehrere Weingartenrechnungen geben (vgl. StiA St. Peter, Hs A 622, 682, 683; zitiert nach: Kristanz 1982, S. 210). Handschrift Nr. 678 enthält die Ausgaben Abt Ruperts zwischen 1487–94 für die Ämter Krems und Arnsdorf betreffend Weingarten- und Hofbau, Lesen, Transport von Wein nach Salzburg, Kauf zusätzlichen Weins etc. (vgl. StiA St. Peter, Hs A 678; zitiert nach Kristanz 1982, S. 213).

Historische Literatur

BayHStA, KU Aldersbach 1401 März 3.

Adalbert Fuchs, Hg., Die Urbare des Benediktinerstiftes Göttweig von 1302-1536, Wien 1906.

Willibald Hauthaler, Hg., Salzburger Urkundenbuch, Bd. 1: Traditionscodices, Salzburg 1910.

Anton Kerschbaumer, Geschichte der Stadt Krems, Krems 1885.

NÖLA, KG Krems 116/I Gerichtsgrundbuch 1589.

NÖLA, HA Unterdürnbach HS 01/15 GB Stratzing 1592.

StiA Göttweig, GA A XVIII-3.

StiA Göttweig, Stein 2-1 Dienstbuch 1343.

StiA Göttweig, Stein 2-2 Dienstbuch 1400.

StiA Lilienfeld, 1267 Dez 11.

StiA St. Peter, Hs. B 1 Liber secundum.

StiA St. Peter, 1459 Jan 22.

StiA St. Peter, 1481 Nov 8.


Walter Kristanz, Die Weingüter von St. Peter in Krems und Oberarnsdorf, in: Aegidius Kolb / Gregor Martin Lechner / Kuno Bugmann, Hg., Festschrift Sankt Peter zu Salzburg 582-1982, Salzburg 1982, S. 202-217.