Klosterhöfe

Raitenhaslacher Hof 1

Funktion als Klosterhof gesichert

Erhaltungszustand

Vollständig abgekommen - kein Bestand erhalten

Kloster oder Institution

Zugehörigkeit:

Datierung

Historisch
1165 angenommen – 1803 gesichert
Bauhistorisch
? – ?
Die Laufzeit der klösterlichen Nutzung anhand historischer oder bauhistorischer Daten.

Zugänglichkeit

Kein Zugang

Das Objekt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich

Verortung

Lagebeschreibung

Das Objekt befindet sich in Bearbeitung. Die Einträge auf Wachauer Klosterhöfe Online werden laufend ergänzt.

Historische Daten

Besitzgeschichte

In einer Urkunde Kaiser Friedrich I. aus 1165, in dem er das Kloster Raitenhaslach in seinen Schutz nimmt und dessen Besitzungen bestätigt, scheint auch Besitz in Cremeze auf – ob es sich dabei nur um Weingärten oder auch einen Hof handelt, muss offen bleiben (BayHStA, KU Raitenhaslach [vor dem 19. – 24. September] 1165).

Krausen erwähnt für ca. 1180/90 eine curia Chremese et vinea iuxta domum ohne nähere Angaben und für 1242/43 zwei Höfe, die das Kloster von Paltram v. Karlstein als Geschenk erhalten hatte: den oberen Hof oder Preßhof und den unteren Hof außerhalb des Dorfes Weinzierl zu Luftenberg, d. 1429 von den Hussiten und 1618 von den Böhmern niedergebrannt worden sei. 1558 habe das Kloster eine Behausung mit Presse und mehrere Hofstätten im Zagl gehabt; 1744 sei der obere Hof verkauft worden (Krausen 1977, S. 117 u. 248ff). Die beiden letzten Angaben beziehen sich auf den Hof in der Hohensteinstraße westl. des Futterhofes (Hohensteinstraße 79), der untere Hof dürfte Hafenstraße 5 sein.

In einer Bestätigung der Besitzungen durch Papst Urban IV. aus 1264 wird eine grangia una cum omnibus pertinentiis suis, quam habetis in loco, qui nominatur Cremis genannt (Krausen 1977, Nr. 272) – wahrscheinlich ist damit der Weinzierler Hof in der Hafenstraße gemeint.

1396 wird Chunrat ze Raytenhaslach dy zeit hofmaister in irem hof ze Weinzierl pey Krembs genannt (StaA Krems, 1396 Okt 18).

Aus dem Jahr 1458 stammt ein Ablassbrief für die am 30. Oktober wieder geweihte St. Georgskapelle im Raitenhaslacher Hof bei Krems, die von den Feinden (Hussiten) zerstört worden war (BayHStA, KU Raitenhaslach 1458 Okt 30). Die öffentlich zugängliche Kapelle hat nur für die Zeit der Weinernte eine Meßlizenz; sie wurde 1785 aufgelassen (Kühnel (Hg.) 1964, S. 114).

In einem Güterverzeichnis des Abtes Sebastian Hartlieb aus 1558 wird der Hof als neben dem Zwettlerhof liegend beschrieben (vgl. NÖLA, Alte Gülteinlage VOMB 245).

Der Hof bleibt bis zur Aufhebung des Klosters 1803 in dessen Besitz; 1803 fällt er an die k.k. Staatsgüteradministration, von dieser wird er 1811 an den Grafen Alois v. Geniceo verkauft, der ihn 1814 an Franz und Barbara Dienstl weiterverkauft (vgl. NÖLA, Besitzerbogen OMB 187). 1981 wurde er abgerissen.

Helga Schönfellner-Lechner, "Raitenhaslacher Hof 1" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/128-raitenhaslacher-hof-1

Gebäude und Bauhistorie

Baubeschreibung

Da das Gebäude abgekommen ist liegen keine weiteren Daten zur Baubeschreibung vor.

, "Raitenhaslacher Hof 1" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/128-raitenhaslacher-hof-1

Bauhistorische Interpretation

Da das Gebäude abgekommen ist liegen keine weiteren Daten zur Baugeschichte/Interpretation vor.

, "Raitenhaslacher Hof 1" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/128-raitenhaslacher-hof-1

Quellen und Literatur

Quellen

Grundsätzlich ist der Archivbestand des Klosters Raitenhaslach im BayHStA zu suchen. Dieser stellt sich in Bezug auf die für diese Datenbank benötigten Informationen als relativ umfangreich dar. Dementsprechend gibt es eine eigene Verzeichnungseinheit für die Realitäten in Österreich. Zudem beziehen sich mehrere Handschriften auf die österreichischen Besitzungen. Beispielsweise sind hier ein Österreichisches Grund- und Reichnisbuch vom Ende des 17. Jhs. (vgl. BayHStA, KL Raitenhaslach 10), ein Auszug aus dem Grundbuch für die Besitzungen in Österreich, datiert auf die Mitte des 16. Jhs. (vgl. BayHStA, KL Raitenhaslach 8 1/3), sowie ein Grund- und Dienstbuch über die in Österreich gelegenen Höfe, Häuser, Weingärten aus dem 17. Jh. (vgl. BayHStA, KL Raitenhaslach 10 1/2) zu erwähnen. Die bereits angeführte Verzeichnungseinheit reicht von Nr. 74–96.

Historische Literatur

BayHStA, KU Raitenhaslach [vor dem 19. - 24. September] 1165.

BayHStA, KU Raitenhaslach 1458 Okt 30.

NÖLA, Alte Gülteinlage VOMB 245.

NÖLA, Besitzerbogen OMB 187.

StaA Krems, 1396 Okt 18.



Edgar Krausen, Das Erzbistum Salzburg, Teilband 1: Die Zisterzienserabtei Raitenhaslach, Berlin 1977.

Harry Kühnel, Hg., 950 Jahre Pfarre Krems. Festschrift, Krems 1964.