Landersdorfer Straße 69
3500 Krems an der Donau
3500 Krems an der Donau
Funktion als Klosterhof gesichert
Erhaltungszustand
Bestand erhalten
Kloster oder Institution
Datierung
Zugänglichkeit
Das Objekt befindet sich in Bearbeitung. Die Einträge auf Wachauer Klosterhöfe Online werden laufend ergänzt.
Im Wilheringer Urbar von 1287 scheint ein nicht näher bestimmter Grunddienst auf, den die Kirche – gemeint ist das Kloster Seeon – an Wilhering zu leisten hatte (Schiffmann (Hg.) 1915, S. 371).
Um 1300 besaß das Kloster Seeon in Landersdorf einen Weingarten, der zum Kloster Zwettl dienstpflichtig war (Frast (Hg.) 1851, S. 553).
In den Urbaren des Klosters Admont scheint 1360, 1399, 1404 und 1434 ein Hof im Besitz des Klosters Seeon auf, der zu Admont dienstpflichtig war: domini de Sewn de curia eorum 68 den (Wichner 1894, S. 247; HHStA, Urbar Burghof 1404; Ebner 1970, Nr. 12; Ebner 1962, Nr. 10). Ob es sich dabei um den Hof in Landersdorf handelt, kann nicht belegt werden, ist aber wahrscheinlich.
Bei der Sequestrierung des Besitzes der bayerischen Klöster in Österr. 1803 fielen Hof und Grundbesitz an die k.k. Staatsgüteradministration, die 1807 den Hof an den Weinhauer Franz Rohrhofer und seine Frau Cecilia verkaufte (vgl. NÖLA, KG Krems 116/6, p. 742; vgl. NÖLA, KG Krems 116/17, p. 735).
Helga Schönfellner-Lechner, "Seeoner Hof" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/130-seeoner-hof
Die Lage- und Baubeschreibung des Seeoner Hofes basieren auf Sichtungen der öffentlich einsehbaren Gebäudeteile (wie der straßenseitigen Fassade) und allgemein zugänglichem Karten- und Bildmaterial. Eine Begehung bzw. Besichtigung des Objekts im Rahmen des Projekts fand bis dato nicht statt.
Beim Seeoner Hof handelt es sich um einen N-S orientierten, 1-stöckigen, L-förmigen Baukörper mit Walmdach, der im südöstl. Bereich gartenseitig einen Zubau mit Satteldach aufweist. Sämtliche Fassaden sind stark überarbeitet bzw. zeigen sich vollständig erneuert. Die ca. 20 m breite S-Fassade zur Landersdorfer Straße wird durch aufgeputzte Pilaster in 3 Felder gegliedert, die je ein Fensterpaar aufweisen. Die rezent verputzte Nullfläche der Fassade ist heute in einem blassen Grün gefasst, Gliederungselemente wie die Pilaster, die einfach profilierten Fenstergewände sowie ein die Fassade nach oben hin abschließendes Gesims sind weiß getüncht.
Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "Seeoner Hof" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/130-seeoner-hof
Zur Rolle des Objekts als Klosterhof können aus bauhistorischer Sicht bis auf Weiteres keine Aussagen getätigt werden, lediglich die Tatsache, dass der Franziszeische Kataster (Mappenblatt von 1822; vgl. NÖLA, FK Mappen OM 586, fol. 5) einen heute abgekommenen, den Hof ehem. im nordwestl. Bereich abschließenden, großen, L-förmigen Sekundärbau zeigt, könnte dessen wirtschaftliche Bedeutung untermauern. Die Kubatur des heute erhaltenen Baus stimmt mit der Darstellung am Franziszeischen Kataster überein, dürfte seit dem 19. Jh. also unverändert sein.
Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "Seeoner Hof" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/130-seeoner-hof
Der Archivbestand des Klosters Seeon befindet sich im BayHStA, die Urkunden sind online über das BayHStA einsehbar, jedoch nicht über monasterium.net. Der Bestand enthält keine eigene Verzeichnungseinheit für die klösterlichen Besitzungen in NÖ, jedoch existiert ein eigenes Verzeichnis der Tirolischen Urbarien. Bei den Sal-, Stift-, Grund-, Zins-, Zehent-, Kastenbüchern und Untertanenbeschreibungen sind dem Titel nach, ebenfalls keine Besitzungen in NÖ genannt. Lt. Findbuch (1865 I KL-Allg 2.13 KL XVII: Schl-Su) sind die Rechnungen der Archive Baumburg u. Seeon für die Jahre 1687ff. im Archiv des Georgianums zu München, allerdings konnten auch hier keine Treffer erzielt werden. Lt. Birnbacher sind im Archiv des Bistums München und Freising auch Kloster- und Kastenrechnungen von 1629, sowie Jahresrechnungen von 1630 erhalten geblieben (vgl. Birnbacher 2014, S. 2209).
Johann v. Frast, Hg., Das „Stiftungen-Buch“ des Cistercienser-Klosters Zwetl, Wien 1851.
HHStA, Schlossarchiv Grafenegg, Akten 2/6, Urbar 1404.
NÖLA, KG Krems 116/6 GB Krems 1733.
NÖLA, KG Krems 116/17 GWB Krems 1791.
Konrad Schiffmann, Hg., Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns, Bd. 3: Baumgartenberg, St. Florian, Waldhausen, Wilhering, Wien 1915.
Herwig Ebner, Das Teilurbar des Klosters Admont von 1399 für den Besitz in und bei Krems an der Donau, in: Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs 10 (1970), S. 27-54.
Herwig Ebner, Das Urbar des Benediktinerstiftes Admont für den Raum um Krems an der Donau. Auszug aus dem Gesamturbar des Jahres 1434, in: Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs 2 (1962), S. 13-51.
Jakob Wichner, Das Benediktinerstift Admont in Steiermark in seinen Beziehungen zu Niederösterreich, in: Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich 28 (1894), S. 229-310.
NÖLA, FK Mappen OM 586.