Klosterhöfe

Kremsmünsterer Weinkeller

Klosterhof-Infrastruktur

Erhaltungszustand

Bestand erhalten

Kloster oder Institution

Zugehörigkeit:

Datierung

Historisch
1896 gesichert – ?
Bauhistorisch
? – ?
Die Laufzeit der klösterlichen Nutzung anhand historischer oder bauhistorischer Daten.

Zugänglichkeit

Kein Zugang

Das Objekt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich

Verortung

Lagebeschreibung

Der Keller bzw. das Presshaus des Stiftes Kremsmünster in der Steiner Kellergasse liegt mit der Hausnr. 28 in deren östl. Abschnitt ca. 100 m nördl. der Frauenbergkirche an der nördl. Straßenseite. Das Presshaus fügt sich harmonisch in das geschlossene Ensemble von Presshäusern in diesem Abschnitt der Kellergasse, das sich aus 8 Objekten zusammensetzt, während der Bereich östl. des Abschnitts durch Neubauten empfindlich gestört wird.

Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "Kremsmünsterer Weinkeller" (Lagebeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2022,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/155-kremsmunsterer-weinkeller

Historische Daten

Besitzgeschichte

1896 kaufte das Benediktinerstift Kremsmünster einen Keller samt Presshaus im Stadtgraben vor dem Plumperthor auf dem neuen Weg zu Stain (Steiner Kellergasse), das sich in gemeinschaftlichem Besitz des Kremser Bäckermeisters Ferdinand Wilhelm und des Franz Infanger aus St. Ägyd befand (BG Krems, GB Stein IIIa, fol. 258v). Das Gebäude war 1803 vom Steiner Bürger Ferdinand Thum erbaut worden (vgl. NÖLA, KG Krems 116/22, fol. 161r; vgl. KG Krems 116/13, fol. 74r; vgl. BG Krems 27/05, p.101).

1941 wurde infolge einer Verfügung der GESTAPO Linz auf Grund des Gesetzes vom 18. März 1938 die Beschlagnahme angemerkt; 1942 auf Grund der Verfügung der GESTAPO Linz vom 22. Nov. 1941 als Besitzer der Reichsgau Oberdonau ins Grundbuch eingetragen, was 1943 auf Reichsgau Niederdonau abgeändert wurde.

1950 wurde auf Grund des rechtskräftigen Bescheides der Finanzlandesdirektion Linz vom 30. Sep. 1949 das Benediktinerstift Kremsmünster wieder als rechtmäßiger Besitzer ins Grundbuch eingetragen (vgl. BG Krems, GB Stein IIIa, fol. 258v).

, "Kremsmünsterer Weinkeller" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/155-kremsmunsterer-weinkeller

Gebäude und Bauhistorie

Baubeschreibung

Die Baubeschreibung des Kremsmünster Weinkellers basiert auf Sichtungen der öffentlich einsehbaren Gebäudeteile (wie der straßenseitigen Fassade) und allgemein zugänglichem Karten- und Bildmaterial. Eine Begehung bzw. Besichtigung des Objekts im Rahmen des Projekts fand bis dato nicht statt.

Das Gebäude präsentiert sich zur Steiner Kellergasse als 3-geschoßiges, 7-achsiges, traufständiges Presshaus mit Satteldach. Das niedrige Erdgeschoß weist mehrere, ungeschmückte Tür- und Ladeöffnungen auf, die Fenster des 1. Obergeschoßes zeigen gemalte, weiße Faschen. Die Fenster des 2. Obergeschoßes zeigen aufgeputzte, mehrfach profilierte Rahmungen und gerade Sohlbänke, zur Traufe hin wird die Fassade durch ein Gesims abgeschlossen. Die Nullfläche der Fassade ist modern verputzt und in Mintgrün gefasst. Ein gemaltes, modernes Wappenschild zeigt den Eber des Stiftswappens, der auf die Gründungslegende des Klosters anspielt, als Einzeldarstellung mit der Saufeder.

Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "Kremsmünsterer Weinkeller" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/155-kremsmunsterer-weinkeller

Bauhistorische Interpretation

Ohne eine bauhistorische Begehung bzw. eine tiefergreifende bauarchäologische Untersuchung können keine Aussagen zum Baualter des Presshauses oder der Kellerröhren getätigt werden. Am Franziszeischen Kataster (Mappenblatt von 1822; vgl. NÖLA, FK Mappen OM 678, fol. 4) ist das Presshaus bereits in seiner heutigen Kubatur verzeichnet.

Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "Kremsmünsterer Weinkeller" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/155-kremsmunsterer-weinkeller

Quellen und Literatur

Quellen

Der Bestand "StiA Kremsmünster" des OÖLA enthält lediglich Digitalisate. Dabei ist anzumerken, dass nur wenig Relevantes vorhanden ist. Zwar ist eine Vielzahl an unterschiedlichen Urbaren und Grundbüchern vorhanden, diese geben allerdings nur selten Auskunft über die Lesehöfe, sondern behandeln eher den Weingartenbesitz. Bei diesem Bestand handelt es sich also nur um eine Auswahl, die eindeutig mit dem Fokus auf OÖ getroffen wurde. Der eigentliche Bestand des StiA Kremsmünsters befindet sich im Stift selbst und enthält vier Schachteln mit der Aufschrift "Krems Stein", sowie diverse Schachteln das Kelleramt betreffend. Letzterer Bestand wurde aus Zeitgründen und der geringen Wahrscheinlichkeit, darin relevante Quellen zu finden, nicht mehr durchgesehen. Archivalien zu Mautern sind deutlich unterrepräsentiert, während der Besitz in Krems und Stein deutlich öfter in den Quellen erwähnt wird.

Historische Literatur

Bezirksgericht Krems, GB Stein IIIa.

NÖLA, KG Krems 116/26 Gewährprotokoll der Stadt Stein 1716 –1824.

NÖLA, KG Krems 116/13 Grund- und Gewährbuch des Magistrates Stein II 1716–1831.

NÖLA, BG Krems 27/05 Grundbuch über Stein 1830–1881.

Bauhistorische/archäologische Literatur

NÖLA, FK Mappen OM 678.