Schwibbogen 66
3610 Weißenkirchen in der Wachau
3610 Weißenkirchen in der Wachau
Funktion als Klosterhof gesichert
Erhaltungszustand
Bestand erhalten
Kloster oder Institution
Datierung
Zugänglichkeit
Das Objekt befindet sich in Bearbeitung. Die Einträge auf Wachauer Klosterhöfe Online werden laufend ergänzt.
Ein möglicher Hofbesitz des Klosters Gaming in der Wachau ist nur äußerst schwer archivalisch belegbar. Der Hausbesitz in Weißenkirchen ist zumindest über eine Kaufurkunde dokumentiert. Jedoch dürfte das Kloster erst in der Neuzeit Besitz im Tal Wachau erworben haben, denn die mittelalterlichen Urbare enthalten lediglich Hinweise auf Weingärten in Kritzendorf (vgl. HHStA, HS W 676) und Grinzing (HHStA, HS B 459). Wachauer Besitz lässt sich damit, zumindest im Mittelalter, für die Kartause Gaming nicht belegen.
In der 2. H. d. 17. Jhs., erwarb die Kartause Gaming allerdings einen Hof in Weißenkirchen von Jakob Arnberger, den sog. Walperstorffer Hoff (HHStA, Gaming Kartäuser 1665 Sept 01). Der Urkunde vom 1.9.1665 zufolge grenzte der Hof mit der Rückseite an 20 Tagwerk Hausweingarten und mit der Vorderseite an die Straße und war der Herrschaft Dürnstein dienstpflichtig. Die bei diesem Kauf ebenfalls erhaltenen Weingärten waren dienstpflichtig in den Pöltinger Hof nacher Joching sowie in den Starnberger Hoff (HHStA, Gaming Kartäuser 1665 Sept 01). Von den 20 Tagwerk Hausweingarten mussten jährlich 5 Eimer Most und 2 Schilling Bergrecht entrichtet werden (vgl. HHStA, Gaming Kartäuser 1665 Sept 01).
Der Hof dürfte bis Juni 1674 im Besitz der Kartause verblieben sein, denn bereits 9 Jahre nach Erwerb des Hofes stimmte die Kartause einem Gütertausch mit Mathias Rosenmayr zu, dem damaligen Marktrichter in Weißenkirchen. Die Kartause dürfte allerdings in der Zwischenzeit 10 Tagwerk Weingarten veräußert haben, denn Rosenmayr übernimmt den Hof lediglich mit der Hälfte des urspr. Umfangs (vgl. HHStA, Gaming Kartäuser 1665 Sept 01).
Simon Kuhn, "Gaminger Hof 1" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2022,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/156-gaminger-hof-1
Hinsichtlich der Ökonomie und Infrastruktur können für diesen Hof aufgrund der dürftigen Quellenlage derzeit keine Aussagen getroffen werden.
, "Gaminger Hof 1" (Wirtschaftsgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2022,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/156-gaminger-hof-1
Eine Begehung des Gebäudes steht noch aus, weswegen noch keine Daten zur Baubeschreibung vorliegen.
, "Gaminger Hof 1" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/156-gaminger-hof-1
Eine Begehung des Gebäudes steht noch aus, weswegen noch keine Daten zur Baugeschichte/Interpretation vorliegen.
, "Gaminger Hof 1" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/156-gaminger-hof-1
Die Quellenlage ist für die Kartause Gaming und deren Besitzungen in NÖ als schwierig zu bezeichnen. Grundsätzlich gilt, dass der Archivbestand der Kartause Gaming, so auch der Großteil des Urkundenbestandes, im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien lagert. Neben den Urkunden sind auch einige Urbare, Dienst-, Schuld- und Steuerbücher sowie ein Aktenkarton der Kartause Gaming im Haus-, Hof- und Staatsarchiv (HHStA, LA KA Gaming Karton 18-4) aufbewahrt. Dieser Karton enthält die Klosterakten für den Zeitraum 1524–1740, darunter Lehenbriefe und Leibgedingbriefe sowie Kaufbriefe, Bestellungsakten und Heiratsbriefe. Eine Durchsicht dieser Akten ergab keine Treffer hinsichtlich der Besitzungen in der Wachau. Die Urbare sind über das HHStA zwar tlw. online einsehbar, enthielten jedoch bei grober Durchsicht ebenfalls keinen Hinweis auf etwaige Besitzungen in der Wachau.
HHStA, Gaming Kartäuser 1665 Sept 01, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-HHStA/GamingOCart/1665IX01/charter
HHStA, Gaming Kartäuser 1674 Sept 01, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-HHStA/GamingOCart/1674VI01/charter
HHStA, HS B 459.
HHStA, HS W 676.