Melker Straße 1
3512 Mautern an der Donau
3512 Mautern an der Donau
Funktion als Klosterhof gesichert
Erhaltungszustand
Bestand erhalten
Kloster oder Institution
Datierung
Zugänglichkeit
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Der Lesehof des Klosters Mattsee – verm. in der Melkerstr. 1 in Mautern – wird zum 1. Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 1211 erwähnt, als Bischof Manegold von Passau der Kirche in Mattsee und dem Mattseer Hof in Mautern Steuerfreiheit gewährt (vgl. Erben (Hg.) 1896, S. 106, Nr. 8). M. d. 12. Jhs. bestätigte Bischof Konrad von Passau dem Kloster bereits ein Grundstück und 3 Joch Weingärten in Mautern (vgl. Erben (Hg.) 1896, S. 103f., Nr. 6), evtl. handelte es sich bei jenem Grundstück bereits um die Parzelle, auf der sich später der mutmaßliche Lesehof des Stiftes befand. In der 2. H. d. 13. Jhs. trat das Kloster die in NÖ gelegenen Besitzungen – darunter auch jene in Mautern – an den Passauer Bischof ab. Als Grund hierfür wird in der zugehörigen Urkunde der geringe Ertrag jener Besitzungen angegeben (vgl. Erben (Hg.) 1896, S. 108, Nr. 12b). Der Hof wird in den neuzeitlichen Akten nicht mehr erwähnt, so betreffen die Archivalien von 1850–1855 zu den Besitzungen in NÖ nur noch das Hofmeisteramt in Stein und die davon ausgehenden Besitzverwaltungen (vgl. StiA Mattsee, AT-ACM 1.A2.119.62.5). Auch im Artikel Hermanns zum Benediktinerstift – später Kollegiatstift – wird kein Hof in Mautern erwähnt (vgl. Hermann 2001, S. 485–490). Ebenso ist im FK das Stift Mattsee nicht mehr als Besitzer des mutmaßlichen Hofes in der Melkerstr. 1 in Mautern angeführt. Der Hof war 1822 im Besitz von Ignatz Pfisterer, einem Hauer, wohnhaft in Mautern (vgl. NÖLA, FK Prot OW 314, fol. 5). Ob der Hof in Mautern nach dessen Abtretung an den Passauer Bischof im 13. Jh. tatsächlich nicht mehr in den Besitz des Stiftes kam, und wenn nein, wann er endgültig verkauft wurde, kann zum derzeitigen Forschungsstand noch nicht abschließend geklärt werden.
Überliefert sind jedoch neuzeitliche Kaufbriefe über Weingärten in Mautern für die 20er-Jahre d. 16. Jhs., allerdings wurde auch der Verkauf bestimmter Gärten festgehalten (vgl. StiA Mattsee, AT-ACM 1.A1.B.V.1). Besitz in Mautern war damit durchaus noch vorhanden, wenn auch einigen Veränderungen unterworfen und ohne Hinweis auf einen dortigen Hof. Das Stift Mattsee dürfte allerdings 1822 noch 5 Grundstücke in Mautern besessen haben, darunter auch ein Weingarten (vgl. NÖLA, FK Prot OW 314, fol. 129).
Simon Kuhn, "Mattseer Hof" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/158-mattseer-hof
Eine Begehung des Gebäudes steht noch aus, weswegen noch keine Daten zur Baubeschreibung vorliegen.
, "Mattseer Hof" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/158-mattseer-hof
Eine Begehung des Gebäudes steht noch aus, weswegen noch keine Daten zur Baugeschichte/Interpretation vorliegen.
, "Mattseer Hof" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/158-mattseer-hof
Hinsichtlich der Quellenbasis ist festzuhalten, dass die Urkunden teilweise über Monasterium einsehbar sind. Zudem gilt festzuhalten, dass sich das Archiv derzeit in einer Phase der Umstrukturierung befindet. Grundsätzlich scheint in Bezug auf die nö. Besitzungen noch relativ viel Archivmaterial vorhanden zu sein. Diese beginnen mit dem Jahr 1500 und reichen in Einzelfällen bis in das 20. Jh. hinein, wobei es sich in letzterem Fall um Rechnungen der Jahre 1893–1903 mit Bezug auf die Besitzungen in NÖ handelt (vgl. StiA Mattsee, AT-ACM 5.B2.HsB850). Sofern weitreichendere Regesten enthalten sind, weisen diese eher das Steiner Hofmeisteramt aus, nicht aber Hofbesitz in Mautern. Eine eingehendere Quellendurchsicht könnte hier durchaus lohnend sein, da neben Leibgedingbriefen auch Akten in Bezug auf die Weinberge, Weinlese, Kapiteltaverne und den Kapitelwirt in Mattsee erhalten geblieben sind (vgl. StiA Mattsee, AT-ACM 1.A1.B.V.1-3; StiA Mattsee, A2.6.XVII.1-6). Auch zu erwähnen sind hier die Akten in 2 Nrn. zu den „Weinreisen“ in die Besitzungen in NÖ zw. 1816 und 1823 (vgl. StiA Mattsee, A2.133.N1-N2).
NÖLA, FK Prot OW 314.
StiA Mattsee, AT-ACM 1.A1.B.V.1.
StiA Mattsee, AT-ACM 1.A2.119.62.5.
Wilhelm Erben, Hg., Quellen zur Geschichte des Stiftes und der Herrschaft Mattsee, Teil 1, Wien 1896.
Friedrich Hermann, Mattsee, in: Ulrich Faust / Waltraud Krassnig, Hg., Die Benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, Teilband 2, St. Ottilien 2001, 485-490.