Klosterhöfe

St. Peterer Hof

Funktion als Klosterhof gesichert

Erhaltungszustand

Bestand erhalten

Kloster oder Institution

Zugehörigkeit:

Datierung

Historisch
1141 gesichert – 1931 gesichert
Bauhistorisch
? – ?
Die Laufzeit der klösterlichen Nutzung anhand historischer oder bauhistorischer Daten.

Zugänglichkeit

Kein Zugang

Das Objekt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich

Verortung

Lagebeschreibung

Der Hof der benediktinischen Erzabtei St. Peter zu Salzburg liegt in der nördl. Ortshälfte von Oberarnsdorf, ca. 70 m östl. des Donauufers bzw. 1,6 km südwestl. der Pfarrkirche Hofarnsdorf an der alten Dorfstraße. Aufgrund seiner markanten Lage sowie des fensterlosen Erdgeschoßes und des Fassadenschmucks nimmt er eine dominante Rolle im Ortsbild ein. Der östl. Trakt mit rundbogigem Einfahrtstor ist von der Straße zurückversetzt, sodass vor dem Hof im Bereich der ansonsten schmalen Gasse eine kleine Fläche mit platzähnlichem Charakter entsteht.

Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "St. Peterer Hof" (Lagebeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2022,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/22-st-peterer-hof

Historische Daten

Besitzgeschichte

Auf die Bitte des Abtes von St. Peter hin bestätigte der Salzburger Erzbischof Konrad I. am 28.7.1141 den Besitz des Benediktinerstiftes St. Peter in Arnsdorf. Bestätigt wird sämtlicher Besitz, darunter auch eine area (Kristanz 1982, S. 203) und Weingärten. Mit der Urkunde vom 19.12.1159 bestätigte Erzbischof Eberhard I. erneut den Besitz der Erzabtei St. Peter in Arnsdorf, wenn auch hier kein Hof oder Haus, sondern lediglich der Weingartenbesitz genannt wird (vgl. StiA St. Peter, 1159 Dez 19). Eine auf das Jahr 1240 datierte Urkunde, in der der Arnsdorfer Hof explizit ausgewiesen wird, ist jedoch als eine Fälschung aus dem 15. Jh. anzusehen. Dabei handelt es sich um eine Schenkungsurkunde, mittels derer Erzbischof Eberhard II. dem Kloster St. Peter einen Hof in Arnsdorf samt seiner Zugehörung geschenkt haben soll. Jedoch bestätigte Ottel der Semlär zu Arnsdorf mit einer Urkunde vom 11.11.1342 die leibgedingsweise Verleihung eines Weingartens durch den Abt und Prior zu St. Peter. Auch wird in dieser Bestätigungsurkunde angegeben, dass der Beliehene 44 Eimer Wein in den petrischen Hof zu Arnsdorf dienen müsse, womit der Hof erstmals explizit erwähnt wird (vgl. Kristanz 1982, S. 205f.). Erneut genannt wird der Hof der Erzabtei St. Peter in Arnsdorf in einer Urkunde aus dem Jahr 1387, mittels derer Heinrich Churip und dessen Frau Anna den Verkauf eines Gutes, „Stadl“ genannt, an Philipp Lux bestätigen. Dieses war an vnsers […] herrn von sand peter zw Saltzburg hof vnnd Pres doselbst gelegn (StiA St. Peter, 1387), womit zweifelsohne der Hof St. Peters gemeint ist. Das Gut war zudem in den Hof der Erzabtei St. Peter dienstpflichtig (vgl. StiA St. Peter, 1387). Der Hof der Erzabtei St. Peter in Oberarnsdorf wird außerdem in der Urkunde vom 13.10.1423 erwähnt, mittels derer Georg Kurnspiss, Bürger zu Oberarnsdorf, und dessen Hausfrau Dorothea das o.g. Gut Stadl an Andreas Schneider verkauften. Ebenfalls in dieser Urkunde wird die Lage des bis zu diesem Zeitpunkt noch in ihrem Besitz befindlichen Gutes beschrieben, die da lautet wie folgt: nagst an […] des abbtes zw sanndt peter zw Saltzburg hoff (StiA St. Peter, 1423 Okt 13).

Einem Vertrag vom 7.10.1520 zufolge, abgeschlossen zwischen Abt Sigmund III. und Wolfgang Haindl, wurde der Hof in Oberarnsdorf mit einem Anbau versehen, der auf den Grund und die Mauer Wolfgang Haindls stoßen würde (vgl. StiA St. Peter, 1520 Okt 7). Auch wenn in jenen Urkunden zwar auf den Hof in Oberarnsdorf verwiesen wird, lassen sie keine Aussagen darüber zu, ob dies auch der Sitz eines Hofmeisters war. Häufiger wird in den Quellen der Hofmeister St. Peters in Krems verortet, so beispielsweise in der Quittung von Absalon Zinzinger an den Hofmeister Bruder Friedrich zu Krems aus dem Jahre 1448 (vgl. StiA St. Peter, 1448 März 31), oder in dem Schreiben des Abtes Rupert an den Hofmeister Augustin Halbmer in Krems aus dem Jahre 1495 (vgl. StiA St. Peter, 1495 Sept 21). Die Erzabtei St. Peter verkaufte den Hof in Oberarnsdorf erst am 23.9.1931 an die Gemeinde Oberarnsdorf (vgl. NÖLA, BG Krems, GB Oberarnsdorf, Bd. I, p. 246).

Simon Kuhn, "St. Peterer Hof" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/22-st-peterer-hof

Gebäude und Bauhistorie

Baubeschreibung

Die Anlage setzt sich aus einem SW-NO orientierten, ca. 15 m breiten und 15 m langen, 2-geschoßigen, 3-achsigen, zur alten Dorfstraße hin orientierten Baukörper sowie einem schmalen, rechtwinkelig im O an ebendiesen anschließenden, ca. 7 m von der Straßenflucht zurückgesetzten, 2-achsigen Trakt über einem rundbogigen Tor zusammen und wird von einem mehrfach verspringenden Walmdach bekrönt. Im Bereich des Innenhofes fluchten die vereinheitlichten Südfassaden des straßenseitigen Baukörpers und des Traktes über der Einfahrt annähernd, wobei im Bereich des heutigen Stiegenhauses und des Torbogens ein deutlicher Versprung mit anschließender Schrägführung der Fassade zu beobachten ist. In den Innenhof ragt östl. der Einfahrt ein kleiner, 2-geschoßiger und 2-achsiger Trakt, der von einem Pultdach abgeschlossen wird. Durch eine mächtige Scheune an der südl. Grundstücksgrenze sowie Wirtschaftsbauten im nordöstl., östl. und südwestl. Bereich entsteht ein ca. 300 qm großer, allseitig baulich umschlossener, unbefestigter Innenhof.

Während das Erdgeschoß der straßenseitigen Fassade fensterlos ist und an der Längsseite 3 bzw. an der Schmalseite 2 rechteckige, von einer breiten Fasche eingefasste Lüftungsöffnungen zeigt, weist die Längsseite des 1. Obergeschoßes 3 Fensterachsen auf, die Schmalseite 2. Der Einfahrtstrakt über dem Rundbogentor besitzt ebenfalls 2 Fensterachsen.

Die Fassade ist über einem grauen, glatt verputzten Sockel als Rieselputzfassade in hellem Olivgrün gestaltet, zur Gliederung der aufgrund des fensterlosen Erdgeschoßes besonders wuchtig erscheinenden Fläche wurden glatte Fensterfaschen, Ecklisenen sowie ein ausladendes Kranzgesims in Weiß aufgebracht. Zur Betonung der Geschoße tritt zusätzlich ein aufgeputztes Band auf, welches im nördl. Bereich die aus Mörtelbändern gefügte Jahreszahl 1743 zeigt. Dieses Geschoßband setzt sich am kurzen Abschnitt der Westfassade des nordöstl. angrenzenden Hauses Oberarnsdorf 44 fort, sodass davon auszugehen ist, dass hier der kleine Abschnitt des Nachbarhauses zur Erreichung eines einheitlichen Erscheinungsbildes der Einfahrtssituation ehemals mitgestaltet wurde.

Als zusätzlichen Schmuck trägt die Fassade 4 Fresken in marmorierten Stuck- bzw. Putzrahmen: Über der Einfahrt und einer Steintafel mit einer Renovierungsinschrift des Abtes Dominik Hagenauers von 1802 ist in einem längsovalen Medaillon, das in die Faschen der beiden Fenster ragt, der Hl. Rupert als Schutzpatron Salzburgs dargestellt; auf der Schmalseite des straßenseitigen Baukörpers dazu passend, mittig der beiden Fenster, das Wappen des in der Inschrift erwähnten Abtes in einer runden Kartusche. Straßenseitig ist symmetrisch zwischen den 3 Fenstern im N der Hl. Petrus als Patron des Salzburger Stiftes und im W der Hl. Florian in abermals längsovalen Rahmen abgebildet. Alle Wandbilder befinden sich aktuell in einem schlechten konservatorischen Zustand. Die hofseitige Fassade weist ebenfalls den Rieselputz der straßenseitigen Fassade samt Tür- und Fensterfaschen sowie Geschoßband auf, diese sind hier jedoch in einem hellen Ocker gefasst, während die Nullfläche in Graublau gehalten ist. Die östl. Giebelmauer des Pultdaches des Traktes östl. der Einfahrt weist einen modernen Reibputz mit rundem Belüftungsloch auf.

An der südl. Parzellengrenze befindet sich NW-SO orientiert eine mächtige gemauerte Scheune mit Walmdach, das an der NO-Seite vorgezogen ist. Dieses schützt einerseits den Bereich des Scheunentors vor Regen, andererseits überdeckt es im nordwestl. Teil des Gebäudes eine gemauerte Stiege mit heute vermauerten Fensteröffnungen, die auf einen niedrigen Schüttboden im 1. Stock führt. Im südöstl. Bereich ist die Dachfläche noch weiter vorgezogen, um ein 2-flügeliges, von einem Segmentbogen überspanntes Portal in der O-Mauer zu überdachen. Dieses sowie die N-Mauer der Scheune an dieser Stelle zeigen Reste älterer Fassadenfassungen in Form von gemalten Tür- und Fensterfaschen sowie einer abschließenden Gesimszone. Über dem Scheunentor ist im Dachbereich eine walmgaubenartige Aufzugsöffnung situiert, der Dachboden ist über eine Holztreppe vom Ende der gemauerten und gedeckten Stiege vor der N-Fassade erreichbar.

Die Scheune selbst wird von einer Ziegel-Stichkappentonne überspannt, wobei die Stichkappenform eher rundlich ausgestaltet ist. In der N-Mauer überspannt die mittige Stichkappe das rundbogige Tor, die östl. und westl. je eine asymmetrisch sitzende Fensteröffnung.

Im O und NO wird der Hof von einem 1-geschoßigen, L-förmigen Baukörper abgeschlossen, der einen einheitlichen, modernen Putz trägt – im NW wurde dem gemauerten Bau an die nördl. Parzellenmauer ein Zubau aus Holz angestellt, sodass dieser mit vereinheitlichtem Satteldach nun direkt an den 2-geschoßigen, östl. der Einfahrt liegenden Trakt des Hauptbaus anschließt. Der begehbare, nördl. Raum des östl. Teils des Baukörpers zeigt ein niedriges Ziegel-Tonnengewölbe mit eher rundbogigen Stichkappen; in seiner Funktion ist der Raum als Wirtschaftsraum zu identifizieren.

Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "St. Peterer Hof" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/22-st-peterer-hof

Bauhistorische Interpretation

Der älteste fassbare Baukörper des gewachsenen Hof-Ensembles des Salzburger Hofes ist im nordöstl. Erdgeschoßraum des zur alten Dorfstraße hin orientierten Traktes zu fassen. Dort sind die Außenmauern eines hochmittelalterlichen Gebäudes im N, O und W bis zum heutigen Gewölbeansatz erhalten. N-, O- und W-Mauer weisen je ein stark getrichtertes und aus flachen Bruchsteinplatten gefügtes Schlitzfenster auf, das im Inneren eine annähernd quadratische Laibung ausbildet. Während jenes der N-Mauer im Zuge der Fassadierung im 18. Jh. rechteckig vereinheitlicht und jenes der O-Mauer im Bereich der heutigen Einfahrt später vollständig abgemauert wurde, weist das Fenster der W-Mauer, das heute in einen westl. anschließenden Kellerraum führt, noch die urspr. Gestaltung in Form zweier aufgestellter und gegeneinander geneigten Bruchsteinplatten auf. Die O-Mauer besitzt 2 weitere stark getrichterte Fensteröffnungen, die niedriger liegen als die anderen: Sie sind durch eine größere, längsrechteckige Öffnung sowie eine längsrechteckige Laibung im Inneren charakterisiert – diese beiden Fensteröffnungen wurden wie jene der N-Mauer im 18. Jh. durch eine breite Fasche in die Fassade integriert.

Alle 3 erhaltenen, hochmittelalterlichen Mauern tragen bis zum Gewölbeansatz eine gut erhaltene Pietra rasa mit stark ausgeprägtem Fugenstrich, der über den Steinköpfen tlw. regelmäßige Quader, schräg versetzte und unregelmäßige Steine sowie einen wellenbandartigen Versatz andeutet, sodass eine 1. Datierung in das frühe 13. Jh. möglich ist.

Die primäre Zugangslösung könnte in der NO-Ecke des Raumgefüges zu lokalisieren sein, wo eine horizontale Baufuge in der Nordmauer eine ca. 1,2 m breite Öffnung belegt, die sekundär zugestellt wurde – der Zugang könnte jedoch auch im Bereich der nicht erhaltenen S-Mauer gelegen sein. Zwischen den beiden liegenden Rechteckfenstern der O-Mauer ist eine mehrfach veränderte Öffnung samt Resten eines Steingewändes zu beobachten, die wohl als sekundäres Fenster anzusprechen ist und im Zuge der Fassadierung im 18. Jh. abgemauert wurde.

Im späten 13. bzw. frühen 14. Jh. wurde dem Baukörper des frühen 13. Jhs. im W ein Raum angestellt; das im Inneren steinsichtige Mauerwerk besteht hierbei aus Kompartimenten – die Form der liegenden Rechteckfenster wurde hierbei, wenn auch weniger stark getrichtert, übernommen. Wahrscheinlich kam es im Zuge dieser Arbeiten auch zum Abbruch der ehemaligen S-Mauer des älteren Baukörpers. An ihrer statt errichtete man eine neue Mauer mit einer Türöffnung im SO, die ältere Öffnung in der NO-Ecke des Raumes wurde vermauert.

Ende des 15. bzw. Anfang des 16. Jhs. kam es zu weiteren An- und Umbauten; so wurde nordöstl. an das Gebäude der Trakt mit der Einfahrt angestellt. Dieser war durch einen schmalen Gang und die Türöffnung in der S-Mauer des nordöstl. Erdgeschoßraumes mit den älteren Bauteilen verbunden. Ein an die W-Mauer des Kernbaus angestellter, ca. 2 m breiter Mauerstreifen aus netzartig versetztem Bruchsteinmauerwerk des 15. Jhs. legt nahe, dass es im Zuge der Umbauarbeiten zu einer neuen Deckenlösung gekommen sein könnte. Auch die mächtige Scheune an der südl. Parzellengrenze entstammt in ihren Außenmauern zumindest tlw. dieser spätmittelalterlichen Bauphase. Im 16. Jh. wurde diesem Wirtschaftsbau im W ein weiterer Raum samt 2-jochiger Stichkappentonne mit leicht aufgeputzten Graten angestellt.

Eine weitere massive Bauphase ist im 17. Jh. zu fassen, als sämtliche Erdgeschoßräume ein neues Gewölbe erhielten und das Gebäude hofseitig um einen großen, tonnengewölbten Raum erweitert wurde, von welchem das Erdgeschoß durch eine rundbogige Türöffnung ab nun erschlossen war. Für das Tonnengewölbe im hochmittelalterlichen Kernbau wurde an der S-S. des Raumes das Mauerstück des 15. Jhs. nach O um ca. 2 m verlängert, um eine Auflagefläche für die Gewölbetonnen und Gurtbögen zu erhalten. Zudem wurden in dieser Bauphase das mächtige Gewölbe der Scheune, das als hohe Stichkappentonne ausgeführt wurde, sowie die Wirtschaftsgebäude im nordöstl. Hofbereich errichtet.

Im 18. Jh. fanden in den Räumlichkeiten des Obergeschoßes Umbauarbeiten statt, so entstand u.a. im Bereich östl. des Treppenhauses bzw. über der Einfahrt ein großer Raum, der mit einer Stuckdecke ausgestattet wurde. Ebenso aus dieser Bauphase dürften das Erdgeschoß des südöstl. an den Einfahrtstrakt anschließenden Baukörpers sowie (zumindest tlw.) der Raum westl. des großen, hofseitigen, tonnengewölbten Raumes des Haupttraktes stammen.

Eine an der Fassade über dem Tor unter dem Fresko des Hl. Rupert angebrachte Steintafel unterrichtet über ein Schadfeuer zu Beginn des 19. Jhs. – die lateinische Inschrift in deutscher Übersetzung lautet: „Dominikus, Abt zu St. Peter in Salzburg, hat dafür gesorgt, dass dieses Gebäude, nachdem es im Jahre 1801 durch einen Brand des Kellers zerstört worden war, im Jahre 1802 wieder errichtet und dem ursprüngl. Zweck zurückgegeben wurde.“

In welchem Teil des Gebäudes – als Keller ist wohl ein Erdgeschoßraum zu verstehen – der Brandherd von 1801 zu lokalisieren ist, ist unklar; sämtliche Erdgeschoßräume des Haupttraktes weisen ältere Gewölbe auf, sodass diese den Brand entweder unbeschadet überstanden hätten oder die Brandstätte in einem anderen (eventuell abgekommenen Baukörper) zu suchen ist. In die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Brand am Anfang des 19. Jhs. fällt die Aufstockung des Raumes nordöstl. der Einfahrt, der mit einem Platzl-Gewölbe versehen und mit dem Haupttrakt durch eine Türöffnung verbunden wurde. Ebenso kommt es zu neuen Raumaufteilungen im Obergeschoß des Haupttraktes sowie zu Adaptierungsarbeiten an den Wirtschaftsbauten, wobei u.a. über dem Raum westl. der Scheune ein Schüttboden eingebaut wird.

Die Funktion des ehemaligen Wirtschaftshofes lässt sich auch heute am gewachsenen Baubestand noch deutlich ablesen: Neben den im 18. Jh. tlw. repräsentativ ausgestatteten Wohnräumlichkeiten im Obergeschoß sind es vor allem wirtschaftlich genutzte Baukörper, die das Gefüge prägen. Hierbei sind vor allem die mächtige Scheune an der südl. Grundstücksgrenze sowie Wirtschaftsbauten im nordöstl., östl. und südwestl. Bereich des Hofes zu nennen. Eine Weinpresse kann in diesen Räumen leicht Platz gefunden haben, einen tatsächlichen Keller gibt es nicht (mehr), sodass davon auszugehen ist, dass der Wein in Räumlichkeiten des Erdgeschoßes gelagert wurde.

Die bemerkenswerte zeitliche Tiefe der Anlage und deren Komplexität fordern dazu auf, sich in Zukunft weiter bauarchäologisch und bauhistorisch mit dem Salzburger Hof zu befassen.

Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "St. Peterer Hof" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2022,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/22-st-peterer-hof

Quellen und Literatur

Quellen

Die relevanten Archivalien zu diesem Thema befinden sich im StiA St. Peter. Einen guten Überblick zu dem vorhandenen Material liefert der Artikel von Walter Kristanz (vgl. Kristanz 1982). Demnach soll es eine Reihe von Urbaren aus der 2. H. d. 13. Jhs. geben, die zumindest den Weingartenbesitz gut dokumentieren (vgl. StiA St. Peter, Urbar Nr. 2–4 und Nr. 413 sowie Nr. 421; zitiert nach: Kristanz 1982, S. 205f.). Urbar Nr. 7 stammt aus dem 15. Jh. und enthält ebenfalls eine genaue Aufzählung der Weingärten. Weiters gibt es 4 Briefbücher, die Abschriften spätmittelalterlicher Urkunden enthalten, deren Inhalt sich zumeist auf Leibgedingsverleihungen und Absprachen zu Geldsendungen an die Hofmeister zu Arnsdorf und Krems belaufen (vgl. StiA St. Peter, Hs A 26, 26a, 27 und 28; zitiert nach: Kristanz 1982, S. 208). Außerdem soll es im StiA St. Peter mehrere Weingartenrechnungen geben (vgl. StiA St. Peter, Hs A 622, 682, 683; zitiert nach: Kristanz 1982, S. 210). Handschrift Nr. 678 enthält die Ausgaben Abt Ruperts zwischen 1487–94 für die Ämter Krems und Arnsdorf betreffend Weingarten- und Hofbau, Lesen, Transport von Wein nach Salzburg, Kauf zusätzlichen Weins etc. (vgl. StiA St. Peter, Hs A 678; zitiert nach Kristanz 1982, S. 213).

Historische Literatur

NÖLA, BG Krems, GB Oberarnsdorf, Bd. I.

StiA St. Peter, 1159 XII 19, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-StiASP/Urkunden/UrkNr24-1159XII19/charter.

StiA St. Peter, 1387, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-StiASP/Urkunden/Urk_Nr_610-1387/charter.

StiA St. Peter, 1423 X 13, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-StiASP/Urkunden/UrkNr910-1423X13/charter.

StiA St. Peter, 1448 III 31, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-StiASP/Urkunden/UrkNr1107-1448III31/charter.

StiA St. Peter, 1495 IX 21, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-StiASP/Urkunden/UrkNr1657-1495IX21/charter.

StiA St. Peter, 1520 X 7, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-StiASP/Urkunden/UrkNr1957a-1520X_7/charter.


Gerhard Ammerer / Harald Waitzbauer, Die auswärtigen Herrschaften in Niederösterreich, in: Fritz Koller / Erich Marx / Franz Wieser, Hg., Das größere Salzburg. Salzburg jenseits der heutigen Landesgrenzen, Salzburg 2018, S. 71-91.

Walter Kristanz, Die Weingüter von St. Peter in Krems und Oberarnsdorf, in: Aegidius Kolb / Gregor Martin Lechner / Kuno Bugmann, Hg., Festschrift Sankt Peter zu Salzburg 582-1982, Salzburg 1982, S. 202–217.