Klosterhöfe

Unterer Hof

Funktion als Klosterhof gesichert

Erhaltungszustand

Bestand erhalten

Kloster oder Institution

Zugehörigkeit:

Datierung

Historisch
1362 gesichert – ?
Bauhistorisch
? – ?
Die Laufzeit der klösterlichen Nutzung anhand historischer oder bauhistorischer Daten.

Zugänglichkeit

Kein Zugang

Das Objekt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich

Verortung

Lagebeschreibung

Das Objekt befindet sich in Bearbeitung. Die Einträge auf Wachauer Klosterhöfe Online werden laufend ergänzt.

Historische Daten

Besitzgeschichte

Der mithilfe des Kunstdenkmäler-Handbuches Österreich, kurz Dehio, in Mitterarnsdorf 31 lokalisierte Hof (vgl. BDA (Hg.) 2003, S. 1446) des Salzburger Domkapitels, wurde auch als sog. Unterer Hof oder Niederhof bez. (vgl. Zajic 2008, o. S.). Wann genau der Hof in den Besitz des Domkapitels kam, ist nicht vollständig geklärt. In der von Papst Hadrian IV. ausgestellten Urkunde vom 30.12.1157 stellt er das Domkapitel mit all seinen Besitzungen in seinen und des päpstlichen Stuhles Schutz und folgt damit dem Beispiel seiner Vorgänger. Er bestätigte darin u.a. die Besitzungen vineas agros curtes familias cum omnibus pertinentiis suis in der Ostmark sowie in Arnsdorf, Arnestorf cum omnibus pertinentiis suis (HHStA, Salzburg Domkapitel 1157 XII 30). Diese Passage lässt allerdings die Frage unbeantwortet, ob zu jenem Zeitpunkt bereits ein Lesehof des Domkapitels in Arnsdorf existierte, da der Besitz in Arnsdorf nicht näher beschrieben wird. Auf einen Lesehof (curtes vineas) in der "Ostmark" wird jedenfalls explizit hingewiesen (vgl. HHStA, Salzburg Domkapitel 1157 XII 30). Womöglich ist damit der Lesehof des Domkapitels in der Undstraße 6 (KG Stein), zwischen den Städten Krems und Stein gelegen, gemeint.

Am 10.12.1207 kam König Philipp der Bitte des Dompropstes Albert und des Domkapitels um Bestätigung des Besitzes nach, wobei auch in dieser Urkunde nicht näher auf den Besitz in Arnsdorf eingegangen wird, ein Hof in Krems jedoch explizit erwähnt wird (vgl. HHStA, Salzburg Domkapitel 1207 XII 10), wobei auch in diesem Fall davon auszugehen ist, dass es sich um den Hof in der Undstraße 6 handelt. Fraglich ist allerdings, ob dieser Umstand den Schluss zulässt, dass das Domkapitel zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch keinen Lesehof in Arnsdorf besessen hatte, da für die Zeitgenossen angesichts der ausgedehnten Salzburger Besitzungen in Arnsdorf mglw. keine nähere Spezifikation nötig war. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Lesehof des Domkapitels, hier auch als „niederer Hof“ bez., am 27.3.1362. Inhalt der Urkunde ist der Verkauf eines Weingartens an den Hofmeister (vgl. HHStA, Salzburg Domkapitel 1362 III 27).

Als Inhaber des Hofmeisteramtes sticht vor allem der Pfarrer Hans aus Kuchl in Salzburg hervor; dieser ist 1424 und 1428 als Hofmeister des nidern hofs ze Arnstorff (HHStA, Salzburg Domkapitel 1424 I 17) greifbar, dürfte das Amt jedoch nicht durchgängig innegehabt haben, da zwischendurch auch andere Hofmeister auftreten. 1438 hatte erneut ein Pfarrer das Hofmeisteramt inne, dieses Mal jedoch der Pfarrer zu Traismauer, Peter Lechner (vgl. HHStA, Salzburg Domkapitel 1438 I 10). Bislang konnte indes noch nicht eruiert werden, wie lange der Hof im Besitz des Domkapitels verblieb.

Simon Kuhn, "Unterer Hof" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/44-unterer-hof

Gebäude und Bauhistorie

Baubeschreibung

Eine Begehung des Gebäudes steht noch aus, weswegen noch keine Daten zur Baubeschreibung vorliegen.

, "Unterer Hof" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/44-unterer-hof

Bauhistorische Interpretation

Eine Begehung des Gebäudes steht noch aus, weswegen noch keine Daten zur Baugeschichte/Interpretation vorliegen.

, "Unterer Hof" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/44-unterer-hof

Quellen und Literatur

Quellen

Grundsätzlich befindet sich der Archivbestand des Salzburger Domkapitels im SLA, allerdings sind ausgewählte Archivalien auch im HHStA und im BayHStA in München zu finden, wobei im Falle des Letzteren, diese vorwiegend die ehemaligen Besitzungen im heutigen Bayern betreffen.

Für die Besitzungen des Salzburger Domkapitels gilt, dass die Quellenlage tendenziell als schlecht zu bezeichnen ist. Dementsprechend existieren keine eigenen Verzeichnungseinheiten für die nö. Besitzungen. Bis auf das Extrakt, eines Urbars von 1656, aus dem Jahr 1726, über die Untertanen und Grundstücke in Niederösterreich (vgl. SLA, U033), konnten keine Archivalien isoliert werden, die für eine historische Bearbeitung hilfreich sein könnten.

Historische Literatur

HHStA Salzburg, Domkapitel (831-1802) AUR 1157 XII 30, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgDK/AUR1157XII_30/charter?q=Arnsdorf, Zugriff 2021/09/01.

HHStA Salzburg, Domkapitel (831-1802) AUR 1207 XII 10, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgDK/AUR1207XII_10/charter?q=Arnsdorf, Zugriff 2021/09/02.

HHStA Salzburg, Domkapitel (831-1802) AUR 1362 III 27, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgDK/AUR1362III_27/charter?q=Arnsdorf, Zugriff 2021/09/02.

HHStA Salzburg, Domkapitel (831-1802) AUR 1424 I 17, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgDK/AUR1424I_17/charter?q=Arnsdorf, Zugriff 2021/09/02. HHStA Salzburg, Domkapitel (831-1802) AUR 1438 I 10, online unter: monasterium.net, https://www.monasterium.net/mom/AT-HHStA/SbgDK/AUR1438I_10/charter?q=Arnsdorf, Zugriff 2021/09/02.


Gerhard Ammerer / Harald Waitzbauer, Die auswärtigen Herrschaften in Niederösterreich, in: Fritz Koller / Erich Marx / Franz Wieser, Hg., Das größere Salzburg. Salzburg jenseits der heutigen Landesgrenzen, Salzburg 2018, 71-91.

Bundesdenkmalamt, Hg., Dehio Niederösterreich. Südlich der Donau, Wien 2003.

Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic (Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 30, online unter: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil1/noe-3-obj30.xmlx.