Klosterhöfe

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© Andreas Steininger, 2022

Presshaus der Hl. Geist Stiftung Passau

Funktion als Klosterhof gesichert

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© Andreas Steininger, 2022

Erhaltungszustand

Bestand erhalten

Kloster oder Institution

Zugehörigkeit:

Datierung

Historisch
1822 gesichert – ?
Bauhistorisch
? – ?
Die Laufzeit der klösterlichen Nutzung anhand historischer oder bauhistorischer Daten.

Zugänglichkeit

Kein Zugang

Das Objekt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich

Verortung

Lagebeschreibung

Das Presshaus der Hl.-Geist-Stiftung Passau liegt mit der Adresse Stadtgraben 19 im Kreuzungsbereich von Stadtgraben und Alauntalstraße ca. 170 m nordwestl. der Stadtpfarrkirche St. Veit, wobei das Gebäude den deutlichen Niveauunterschied zw. höher gelegener Alauntalstraße und tiefer gelegenem Stadtgraben in diesem Bereich ausgleicht.

Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "Presshaus der Hl. Geist Stiftung Passau" (Lagebeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2022,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/55-presshaus-der-hl-geist-stiftung-passau

Historische Daten

Besitzgeschichte

Der Passauer Bürger Urban Gundaker und seine Frau Plektraud ließen in ihrem Obstgarten beim Haus mit Bewilligung des Bischofs Gottfried von Passau (1282/83–85) eine Kapelle mit dem Patronat Hl. Geist und Hl. Maria bauen. Sie hatten keine Nachkommen und ließen 1347 bei der Kapelle ein Spital bauen, bestiftet mit Burgrechten, Weingärten u.a. 1803 wurde das Spital säkularisiert, blieb aber als bürgerliche Wohlfahrtseinrichtung bestehen (vgl. Leidl 1978, S. 162).

Der Weingartenbesitz der Heilig-Geist-Stiftung in Passau ist in Krems schon um 1380 belegt: Die Herren der Heilig-Geist-Stiftung (Domini de sancte Spiritu in Patavia) zahlten Grunddienst für einen Weingarten in der Reinsperr (DASP, Urbar Pfarre Krems 1380, fol. 2v; DASP, GB Pfarre Krems 1552, fol. 7r; NÖLA, KG Krems 118/1, fol. 130r; NÖLA, BG Krems 22/1, fol. 117).

Der Keller wurde 1822 vom Eisenhändler Franz Paul Hauer im Namen des Stifts zum Heiligen Geist in Passau angekauft (NÖLA, KG Krems 116/6, S. 755; NÖLA, KG Krems 116/17, S. 726; NÖLA, KG Krems 116/10, S. 356; NÖLA, BG Krems 27/2, S. 356; BG Krems, GB III, 273v; BG Krems, GB VII, S. 186).

Helga Schönfellner-Lechner, "Presshaus der Hl. Geist Stiftung Passau" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/55-presshaus-der-hl-geist-stiftung-passau

Gebäude und Bauhistorie

Baubeschreibung

Die Lage- und Baubeschreibung des Presshauses der Hl.-Geist-Stiftung Passau basieren auf öffentlich einsehbaren Gebäudeteilen (wie der straßenseitigen Fassade) und allgemein zugänglichem Karten- und Bildmaterial. Eine Begehung bzw. Besichtigung des Objekts im Rahmen des Projekts fand bis dato nicht statt.

Es handelt sich um einen 1-geschoßigen, traufständigen Baukörper mit Krüppelwalmdach und glatt verputzter, gelb getünchter Fassade mit weißen Faschen um Fenster- und Türöffnungen zum Stadtgraben hin. Ca. in der Mitte der Fassade befindet sich eine rechteckige, 2-flügelige, verblechte Tür, links neben dieser ist eine kleine, vergitterte Fensteröffnung situiert. Westl. dieses Fensters ist eine weitere, von einem Segmentbogen überspannte Ladeöffnung zu finden, östl. des Portals ein zusätzliches Fenster – beide Öffnungen werden durch blechbeschlagene Läden geschützt. Die O-Fassade mit dem Giebel und einem Kamin zur Alauntalstraße ist glatt verputzt, ungegliedert und weist einen kleinen, gemauerten Strebepfeiler auf. An der nordöstl. Gebäudeecke ist ein Radabweiser zu finden. Am Franziszeischen Kataster (Mappenblatt 1822; vgl. NÖLA, FK Mappen OM 324, fol. 5) ist das Presshaus bereits verzeichnet.

Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "Presshaus der Hl. Geist Stiftung Passau" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/55-presshaus-der-hl-geist-stiftung-passau

Bauhistorische Interpretation

Das schlichte Presshaus ist eines der wenigen, die nicht stark überprägt oder vollständig abgekommen sind und stellt somit ein gutes Beispiel für die ehem. in größerer Anzahl vorhandenen Presshäuser am Rand der Kremser Altstadt dar.

Alarich Langendorf / Andreas Steininger, "Presshaus der Hl. Geist Stiftung Passau" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2022,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/55-presshaus-der-hl-geist-stiftung-passau

Quellen und Literatur

Quellen

Der Bestand der Heilig-Geist-Stiftung ist kaum einsehbar; neben einem Findbuch für die Archivalien der Institutionen des Hochstifts Passau, welches zur Frage des Wirtschaftshofes nichts Relevantes enthält, gibt es lediglich Sieglerlisten der erhaltenen Urkunden des Heiliggeistspitals München von 1250–1463, welche allerdings derzeit (03/2022) nicht einsehbar sind, sowie mehr als 2000 Urkundendatenzettel, jedoch ohne Regest.

Historische Literatur

Bezirksgericht Krems, GB Krems III, 273v; GB Krems VII.

DASP, Pfarr- und Klosterakten, Krems-St. Veit B-01, Urbar der Pfarre 1386.

DASP, Pfarr- und Klosterakten, Krems-St. Veit B-02, Grund- und Gewährbuch 1552.

NÖLA, BG Krems 22/1 GB Pf 1820–1876, f. 117 – EZ 656 GB Stein.

NÖLA, BG Krems 27/2 GB Stadt Krems 1830.

NÖLA, KG Krems 116/6 GB Stadt Krems 1733.

NÖLA, KG Krems 116/10 GB Stadt Krems 1824.

NÖLA, KG Krems 116/17 GWB Stadt Krems 1791.

NÖLA, KG Krems 118/1 GB Pfarre Krems 1689.

 

August Leidl, Soziale Einrichtungen in der Stadt Passau. In: Ostbairische Grenzmarken. Passauer Jahrbuch für Geschichte, Kunst und Volkskunde, Passau 1978.

Bauhistorische/archäologische Literatur

NÖLA, FK Mappen OM 324.