Klosterhöfe

Salzburger Hof 2
© Andreas Steininger, 2021

Salzburger Hof 2

Funktion als Klosterhof gesichert

Salzburger Hof 2
© Andreas Steininger, 2021

Erhaltungszustand

Bestand erhalten

Kloster oder Institution

Zugehörigkeit:

Datierung

Historisch
? – 1723 gesichert
Bauhistorisch
? – ?
Die Laufzeit der klösterlichen Nutzung anhand historischer oder bauhistorischer Daten.

Zugänglichkeit

Kein Zugang

Das Objekt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich

Verortung

Lagebeschreibung

Der sog. Salzburger Hof liegt mit der Hausnr. 8 im Bereich des rechtwinkeligen Knicks der durch Hofarnsdorf führenden Gasse an deren westl. S. und befindet sich somit 130 m südwestl. der Pfarrkirche zum Hl. Rupert bzw. 140 m südöstl. des südl. Donauufers.

, "Salzburger Hof 2" (Lagebeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2022,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/63-salzburger-hof-2

Historische Daten

Besitzgeschichte

Der Hof mit der Nr. 8 existiert auch heute noch und war bis zum Jahr 1723 salzburgischer Zehenthof (vgl. Ammerer/Waitzbauer 2018, S. 82; BDA (Hg.) 2003, S. 836). Verlässliche Daten zum Erwerbsjahr und zu dessen Funktion konnten bis dato noch nicht ausfindig gemacht werden. Dem FK nach befand sich dieser Hof im Jahr 1821 jedenfalls im Besitz des Wirtes Joseph Mang (vgl. NÖLA, FK Prot OW 026, fol. 2).

Simon Kuhn, "Salzburger Hof 2" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/63-salzburger-hof-2

Gebäude und Bauhistorie

Baubeschreibung

Die Baubeschreibung des Salzburger Hofes basiert auf Sichtungen der öffentlich einsehbaren Gebäudeteile (wie der straßenseitigen Fassaden) und allgemein zugänglichem Karten- und Bildmaterial sowie Sekundärliteratur. Eine Begehung bzw. Besichtigung des Objekts im Rahmen des Projekts fand bis dato nicht statt.

Die Anlage setzt sich aus mehreren Trakten bzw. Baukörpern zusammen, die unregelmäßig um einen Hof angeordnet sind. Der Hauptbau im SO ist 2-geschoßig, zur Gasse hin traufständig und mit einem Schopfwalmdach versehen. Das Erdgeschoß ist als Kellergeschoß ausgeführt und zeigt zur Gasse lediglich ein kleines Fenster im südl. Bereich der O-Fassade. Das Obergeschoß weist sowohl im O zur Gasse als auch nach S zum Garten 3 Fensterachsen auf. Die Giebelmauer des Schopfwalmdaches im S weist 3 kleine, vergitterte Fensteröffnungen auf. Die Fassade ist mit einem modernen Reibputz glatt verputzt und in einem hellen Ockerton getüncht; die Fenster des Obergeschoßes weisen einfache, glatte und weiße Fensterfaschen auf. Zur Gasse hin wird die Fassade im O von einer Hohlkehle samt einfacher Profilleiste abgeschlossen, im S wird die Giebelmauer durch ein glattes, weißes Band vom Obergeschoß getrennt.

Im SW schließt nahtlos ein L-förmiger, 2-geschoßiger Baukörper mit Satteldach an, im Bereich des kürzeren, WSW-ONO orientierten Teils ist eine Pyramidenselch situiert. Dem längeren, NNW-SSO orientierten Teil ist im N ein weiterer, 1-geschoßiger Wirtschaftsbau mit Satteldach angefügt, der leicht in den Hof vorspringt.

Losgelöst von diesen Baukörpern befindet sich im NO der Parzelle ein hakenförmiger, 1-geschoßiger, zur Gasse giebelständiger Bau mit Schopfwalmdach. Die S-Fassade des Baus weist zur Gasse hin 2 Fenster auf, die O-Fassade nur eines in deren nördl. H. Die Giebelmauer des Schopfwalmdaches zeigt im S 2 Fenster. Die Fassade ist glatt verputzt und im selben Ton des Haupttraktes getüncht; alle Fenster weisen glatte, weiße Faschen auf. Eine breite, umlaufende Hohlkehle samt Profilleiste schließt das Gebäude, dessen südwestl. Ecke im Bereich des Innenhofs ausgenommen ist, um eine Einfahrt von der Gasse zu ermöglichen, nach oben hin ab. Sowohl an der W-S. zum Innenhof als auch an der N-S. des kürzeren Trakts treten im Dachbereich Aufzugsöffnungen auf, die von Satteldächern bedeckt sind.

Die beiden Lücken zw. den Baukomplexen sind durch Tore geschlossen. Jenes zur Gasse, das genau im Bereich deren Knicks liegt, ist rundbogig ausgeführt, jenes im NW als einfaches Pfeilertor. Lt. Dehio liegen im Inneren der Anlage mehrere tonnengewölbte Räume (vgl. BDA (Hg.) 2003, S. 836).

Andreas Steininger / Alarich Langendorf, "Salzburger Hof 2" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/63-salzburger-hof-2

Bauhistorische Interpretation

Ohne eine bauhistorische Begehung bzw. tiefergreifende bauarchäologische Untersuchung können keine validen Daten zum Baualter des Salzburger Hofes gegeben werden – die im Dehio genannte Datierung für einige Bauteile in das 16. Jh. kann jedoch als wahrscheinlich gelten. Am Franziszeischen Kataster (Mappenblatt von 1821; vgl. NÖLA, FK Mappen OW 026, fol. 1) ist der Hof bereits in seiner heutigen Ausdehnung verzeichnet, lediglich am Baukörper im NO scheint es bauliche Änderungen gegeben zu haben, da der heute hakenförmige Bau am Franziszeischen Kataster noch aus 2 einzelnen Trakten zu bestehen scheint.

Zur spezifischen Rolle des Objekts Hofarnsdorf 8 als Klosterhof, das archivalisch nicht weiter fassbar ist und von dem nur der offensichtliche Verkauf des Hofes 1723 (lt. Dehio; vgl. BDA (Hg.) 2003, S. 836) bekannt ist, können auch aus bauhistorischer Sicht keine Aussagen getätigt werden.

Andreas Steininger / Alarich Langendorf, "Salzburger Hof 2" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/63-salzburger-hof-2

Quellen und Literatur

Quellen

Grundsätzlich befindet sich der Archivbestand im LA Salzburg, ausgewählte Archivalien hingegen sind auch im HHStA und im BayHStA in München zu finden, wobei es sich in letzterem Fall v.a. um Archivalien handelt, die Besitzungen im heutigen Bayern betreffen.

Tendenziell ist die Quellenbasis bei derzeitigem Forschungsstand als schwierig zu bezeichnen. Bis dato konnte keine separate Verzeichnungseinheit für die Besitzungen in Niederösterreich eruiert werden. Mehrere Einzelstücke konnten in den Beständen „Ausländische Deputationen“, „Geheimes Archiv“ und „Geheime Hofkanzlei“ (vgl. SLA, Geheime Hofkanzlei LIX4-LX5, LIX8; hierin enthalten sind Verwaltungsakten der Herrschaft Arnsdorf und betreffen beispielsweise den Arnsdorfer „Pflegscommissar“ oder das Ansuchen um finanzielle Unterstützungen Salzburger Untertanen in Arnsdorf) gefunden werden. Ebenfalls im SLA einzusehen sind Grundbücher der Herrschaft Arnsdorf in Niederösterreich (vgl. SLA, U0232 I u. II; vgl. SLA, U0233b I u. II). Eine systematischere Zusammenstellung der relevanten Bestände fehlt noch.

Historische Literatur

NÖLA, FK Parzellenprotokolle OW 026.


Bundesdenkmalamt, Hg., Dehio Niederösterreich. Südlich der Donau, Wien 2003. Gerhard Ammerer / Harald Waitzbauer, Die auswärtigen Herrschaften in Niederösterreich, in: Fritz Koller / Erich Marx / Franz Wieser, Hg., Das größere Salzburg. Salzburg jenseits der heutigen Landesgrenzen, Salzburg 2018, S. 71-91.

Bauhistorische/archäologische Literatur

NÖLA, FK Parzellenprotokolle OW 026.


Bundesdenkmalamt, Hg., Dehio Niederösterreich. Südlich der Donau, Wien 2003.