Klosterhöfe

St. Veiter Hof

Funktion als Klosterhof gesichert

Erhaltungszustand

Vollständig abgekommen - kein Bestand erhalten

Kloster oder Institution

Zugehörigkeit:

Datierung

Historisch
1322 gesichert – 1807 gesichert
Bauhistorisch
? – ?
Die Laufzeit der klösterlichen Nutzung anhand historischer oder bauhistorischer Daten.

Zugänglichkeit

Kein Zugang

Das Objekt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich

Verortung

Lagebeschreibung

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Historische Daten

Besitzgeschichte

Der Hofmeister und Kremser Bürger Eberhardus civis de Chrems dicto Toybelaer wird als Verwalter der Klosterweingärten am Wartberg und im Thalham 1277 erstmals genannt (Hör/Morenz 1960, Nr. 15).

In einem Göttweiger Urbar aus 1322 wird Hainrich gustel de teubelhof – wahrscheinlich der Hofmeister – mit einem Grunddienst für den Hof genannt (StiA Göttweig, GA A XVIII-3, p. 147). 1343 zahlten die domini de sancto Vito de curia Teyblhoff in Krems Grunddienst für das Haus an das Kloster Göttweig; die Lage des Hofes wird mit am Huenrpuchel In der Webergassen angegeben (StiA Göttweig, Stein 2-1 Dienstbuch de Anno 1343, fol. 286r). 1355 wird Symon der Ratgeber, gesezzen in dem Taubelhof genannt; er besaß mit seiner Frau Eysal das Nebenhaus und war offenbar auch Hofmeister (DASP, 1355 Juni 22).

Während der Belagerung durch die Schweden 1645 wurde der Hof wie viele andere Gebäude der Umgebung beschädigt oder zerstört; 1703 wurde der Lesehof anlässlich der Beschreibung der bayrischen Güter in Krems als öde, derzeit ein Gärtl beschrieben (StaA Krems, IGB 7, p. 177).

Die nach 1645 genannten Hofmeister sind Kremser Bürger, die eigene Häuser in der Umgebung besaßen und die Bewirtschaftung der stiftseigenen Weingärten von ihren eigenen Häusern aus betrieben. Der letzte Hofmeister war Leopold Nöstelberger, gewesener Gastwirt zum Weißen Hahn (Herzogstraße 9), Besitzer des Hauses Hoher Markt 6 (vgl. Krausen 1964, S. 112; vgl. NÖLA, KG Krems 118/1, fol. 46r).

1802 bot das Benediktinerkloster St. Veit an der Rott dem bayerischen Churfürsten seine Selbstauflösung an und leitet damit die Säkularisierung der bayerischen Prälatenklöster ein. Der Besitz in Krems sollte an das adelige Damenstift St. Anna in München übergehen, doch die k.k. Staatsgüter-Administration zog ihn ein. Nach langen Verhandlungen zwischen der bayerischen Regierung und dem k.k. bevollmächtigten Minister Graf v. Stadion konnte die Aufhebung des Sequesters (Beschlagnahme) erreicht werden, woraufhin 1808 der Verkauf der Weingärten zugunsten des Damenstiftes durchgeführt wurde (vgl. Krausen 1964, S. 112).

1807 wurde das Grundstück des ehem. Teiblhofes mit Regierungsbewilligung mittels öffentlicher Lizitation durch die k.k. Staats-Güter-Administration versteigert und von Joseph Hofer, dem Besitzer des westl. gelegenen Nachbarhauses um 500 fl gekauft (vgl. NÖLA, KG Krems 116/17, p. 475; vgl. NÖLA, KG Krems 116/7, fol. 8r). 1854 wurde das Grundstück vom Orden der Englischen Fräulein erworben und zur Erweiterung ihres Klostergebäudes verwendet. 

Helga Schönfellner-Lechner, "St. Veiter Hof" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/73-st-veiter-hof

Gebäude und Bauhistorie

Baubeschreibung

Da für diesen Hof keine Adresse vorliegt konnte keine Begehung vorgenommen werden.

, "St. Veiter Hof" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/73-st-veiter-hof

Bauhistorische Interpretation

Da für diesen Hof keine Adresse vorliegt konnte keine Begehung vorgenommen werden.

, "St. Veiter Hof" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/73-st-veiter-hof

Quellen und Literatur

Quellen

Der Archivbestand des Klosters St. Veit befindet sich im BayHStA, die Urkunden sind, ebenfalls über das BayHStA, nicht über monasterium.net online zugänglich. Dieser Bestand enthält keine eigene Verzeichnungseinheit für jene Archivalien, welche die Besitzungen in Österr. betreffen. Generell gilt, dass die Verzeichnung dieses Bestandes wenig praktikabel ist, da zwar für die Rechnungen (vgl. BayHStA, KL St. Veit/Neumarkt 36-91e) Regesten existieren, aber nicht angegeben ist, auf welche Rechnung sich dieser Regest bezieht, wodurch verm. alles durchgesehen werden müsste. Den Regesten ist zu entnehmen, dass es auch Rechnungen über Weinkauf und Weinfechsung geben muss. Weiters sind die Nr. 106b und 107 zu nennen, in denen es sich um Grund- und Stiftsbücher über den österr. Weingutsbesitz bei Krems, mit einer Laufzeit von 16961748 bzw. 16961760 handelt (vgl. BayHStA, KL St. Veit/Neumarkt 106b u. 107).

Historische Literatur

DASP 1355 Juni 22.

Hellmut Hör / Ludwig Morenz, Die Urkunden des Klosters St. Veit 11211450, in: Quellen und Erörterungen zur bayrischen Geschichte NF 15, München 1960.

StaA Krems, Ingedenkbuch beider Städte Krems und Stein 7.

StiA Göttweig, GA A XVIII-3 Urbar 1322.

StiA Göttweig, Stein 2-1 Dienstbuch de Anno 1343.

NÖLA, KG Krems 118/1 GB Pfarre Krems 1689.

NÖLA, KG Krems 116/17 Gewährbuch der Stadt Krems 1791.

NÖLA, KG Krems 116/7 Gerichtsgrundbuch 1794.


Edgar Krausen, Die Sequestrierung bayerischer Weingüter, in: Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs 4, Krems 1964.