Zwettler Hof

Dem Stiftungen-Buch des Klosters Zwettl ist zu entnehmen, dass das Kloster 1208 von Hadmar von Kuenring einen Weingarten in Weinzierl erhielt, neben dem es auf dessen Rat hin den Hof erbaute. Zum Hof gehörten auch 24 Hofstätten ... Hec grangia constructa est temporibus ducis Austrie Levpoldi ad consilium fidelissimi fundatoris nostri Hadmari secundi de Chvnring qui vnam magnam vineam in eo loco vbi nunc grangia vel curia constructa est (Frast (Hg.) 1851, S. 551; Starzer 1903, S. 481).

Im Hof bestand eine Kapelle, der Jungfrau Maria und dem Hl. Bernhard geweiht, zu d. 1257 ein Ablassbrief ausgestellt wurde (StiA Zwettl, 1257 Aug 1).

Aus d. M. d. 16. Jh. ist eine Beschreibung des Hofes erhalten: Erstlich den gemelten Zwetl hof zu Weinzierl mit seiner zuegehörung sambt den Paumgarten daran stossent, wie Sy von allter her darzue gebraucht sind worden. Item die lanng Zwetl wysen zunegst darbey, enhalb des fartwegs, die mit den obern ort an weg, der vor dem hof fürget und mit dem untern ort an des Kumpffen wysen, die yez dem Bernhard Hofsteter zuegehörig, stesst (StiA Zwettl, 9.3 Grundbuch 1551–1564).

Der Hof, bestehend aus zwei Gebäuden, wurde mglw. 1896 an die Lehnergemeinde Weinzierl samt allen Gründen verkauft; im Haus Nr. 2 war ein Gasthaus untergebracht (vgl. BG Krems, GB Weinzierl II, fol. 174r). Der gesamte Besitz wurde erst 1935 aus der n.ö. Landtafel in das Grundbuch der Gemeinde Weinzierl übertragen (vgl. BG Krems, GB Weinzierl I, p. 1; vgl. BG Krems, GB Weinzierl II, fol. 174r+v).

Eine Begehung des Gebäudes steht noch aus, weswegen noch keine Daten zur Baubeschreibung vorliegen.

Eine Begehung des Gebäudes steht noch aus, weswegen noch keine Daten zur Baugeschichte/Interpretation vorliegen.

Im Stiftsarchiv Zwettl sind noch zahlreiche Unterlagen zu den stiftlichen Besitzungen in Weinzierl erhalten. Aufgrund der Menge an potenziellen Quellen blieb eine detaillierte Durchsicht bisher aus, jedoch wären folgende Bestände in Hinblick auf den Zwettlerhof in Weinzierl mglw. von Interesse: StiA Zwettl, 2. Stift Zwettl, 12 Leibgedingbuch; StiA Zwettl, 6. Herrschaft Stift Zwettl, 2 Gesamturbar 1499; StiA Zwettl, 6. Herrschaft Stift Zwettl, 159 Überländfassion 1749; StiA Zwettl, 6. Herrschaft Stift Zwettl, 164 Weingartenbuch; StiA Zwettl, 6. Herrschaft Stift Zwettl, 201 Gabenbuch 1787; StiA Zwettl, 6. Herrschaft Stift Zwettl, 202 Gabenbuch 1794–1810; StiA Zwettl, 6. Herrschaft Stift Zwettl, 203 Gabenbuch 1794–1825; StiA Zwettl, 9. Krems – Weinzierl, 1 bis 14; StiA Zwettl, Laden „Weinzierl“ 165–168; StiA Zwettl, Akten „Weinzierl“, 1– 8. Aufgrund der wechselnden verwaltungsmäßigen Zugehörigkeit von Weinzierl befinden sich vielleicht auch in den im Stiftsarchiv verwahrten Beständen zu „Gobelsburg“ weitere Unterlagen zum Zwettlerhof in Weinzierl.

Ebenso gibt es heute im Niederösterreichischen Landesarchiv noch ein Bezugsbestand mit Unterlagen zu den stiftlichen Besitzungen in Weinzierl, nämlich NÖLA, KG Krems 69 Gobelsburg (Stift Zwettl).

Johann v. Frast, Hg., Das 'Stiftungen-Buch' des Cistercienser-Klosters Zwetl, Wien 1851.

StiA Zwettl, 1257 Aug 1.

StiA Zwettl, 9.3 Grundbuch 1551–1564, ohne fol.

BG Krems, GB Weinzierl I.

BG Krems, GB Weinzierl II.

Albert Starzer, Krems, in: Verein für Landeskunde von Niederösterreich, Hg., Topographie von Niederösterreich, Bd. 5, Wien 1903, S. 429-484.