Klosterhöfe

Osterhofener Hof

Funktion als Klosterhof gesichert

Erhaltungszustand

Vollständig abgekommen - kein Bestand erhalten

Kloster oder Institution

Zugehörigkeit:

Datierung

Historisch
1198 angenommen – 1805 gesichert
Bauhistorisch
? – ?
Die Laufzeit der klösterlichen Nutzung anhand historischer oder bauhistorischer Daten.

Zugänglichkeit

Kein Zugang

Das Objekt ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich

Verortung

Lagebeschreibung

Das Objekt lag im Bereich (der heutigen Häuser) Ringstraße 3/Scheidtenbergerstraße 2, Scheidtenbergerstraße 4 und 6 (Bp 436/1-5) samt Verkehrsfläche Scheidtenbergerstraße 3210/9 (NÖLA FK OM 324 Nr. 436); beim Abbruch um 1955 hat das Haus die Adresse Ringstraße 7.

Helga Schönfellner-Lechner, "Osterhofener Hof" (Lagebeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2022,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/97-osterhofener-hof

Historische Daten

Besitzgeschichte

1168 besaß das Kloster bereits einen Keller in Krems (Gruber 1985, Nr. 8). In der Erneuerung des Privilegs Herzog Friedrich I. aus 1196 durch seinen Bruder Herzog Leopold VI. im Jahr 1198 wird ein Stiftshof genannt (Fichtenau 1950, Nr. 112).

1258 verzichtet Ortlieb v. Winkel auf jährlich 60 Pfennig Einkünfte aus dem Burgrecht von einer dem Stift Osterhofen in Krems gehörigen Mühle (im Kremstal) gegen seine Aufnahme unter die Wohltäter des Stifts und das Übernachtungsrecht im Stiftshof in Krems unter Bereitstellung von Holz und der Annehmlichkeit eines Bettes (Gruber 1985, Nr. 61).

1267 wird eine der hl. Margarethe geweihte Kapelle des Stiftes Osterhofen in Chremsa genannt, die mit einem Ablassbrief ausgestattet wurde (BayHStA, KU Osterhofen 1267 Mai 14). 1354 wird der Hofmeister Alber im Osterhof vor dem Hölltor erwähnt (DASP, 1354 Juni 15).

Der Hof litt auf Grund seiner exponierten Lage immer wieder unter Hochwassergefahr, sodass die Stadt Krems 1456 gebeten wurde, diese Gefahr zu beseitigen (StaA Krems, 1456 Okt 8). 1458 ersuchte der Abt um Herabsetzung der kriegsbedingten Steuer von 200 lb d und wehrte sich gegen die Absicht der Stadt Krems, eine Mauer gegen die Donau zu bauen und dafür den Hof abzubrechen (StaA Krems, 1458 Okt 15).

1750 wurde der Hof als ein alter schlechter Hof oder Haus bez. (NÖLA, MThF 127).

Das Kloster Osterhofen wurde ebenso wie das Augustiner-Chorherrnstift Indersdorf bereits von der Vorsäkularisation 1783 betroffen (Krausen 1964, S. 115, Anm. 23).

1805 wurde der Hof durch öffentliche Lizitation versteigert und vom letzten Hofmeister Johann Georg Forstner (Beethovenstraße 9) und seiner Frau Maria Anna gekauft (vgl. NÖLA, Gültb. 63, fol. 85v).

Beim Abbruch des Gebäudes in den 1950er Jahren wurden in den Grundmauern Hinweise auf Mauerwerkstrukturen opus spicatum gefunden, was auf eine Bauzeit im 12./ erste H. des 13. Jhdts. hinweist (Plöckinger 1954, S. 46, Anm. 42).

Helga Schönfellner-Lechner, "Osterhofener Hof" (Besitzgeschichte) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/97-osterhofener-hof

Gebäude und Bauhistorie

Baubeschreibung

Da das Gebäude abgekommen ist liegen keine Daten zur Baubeschreibung vor.

, "Osterhofener Hof" (Baubeschreibung) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/97-osterhofener-hof

Bauhistorische Interpretation

Da das Gebäude abgekommen ist liegen keine Daten zur Baugeschichte/Interpretation vor.

, "Osterhofener Hof" (Bauhistorische Interpretation) Wachauer Klosterhöfe Online 2023,
https://wachauer-klosterhoefe.at/klosterhof/97-osterhofener-hof

Quellen und Literatur

Quellen

Der Bestand des Klosters Osterhofen befindet sich im BayHStA und ist hinsichtlich der Besitzungen in Österr. als eher dürftig zu beschreiben, die Urkunden sind online über monasterium.net einsehbar. Die in den Findbüchern enthaltenen Regesten enthalten mit 2 Ausnahmen – auf die noch eingegangen werden soll – keine Erwähnungen von den klösterlichen Besitzungen in Österr. Die erste Ausnahme stellt das Kopial- und Salbuch dar, von dem eine recht genaue Aufschlüsselung des Inhalts enthalten ist, der zufolge auf S. 127 ein Verzeichnis der Steuern von den Kremser Gütern von 1442 zu finden sei (vgl. BayHStA, KL Osterhofen 2). Des Weiteren werden 2 Urkundenabschriften verzeichnet, die jedoch grundsätzlich ohnehin über monasterium.net zugänglich sind. Neben diesem Kopial- und Salbuch ist zudem auf ein Gült- und Grundbuch aus der Mitte des 16. Jhs. zu verweisen, das ein Verzeichnis sämtlicher Gründe und Gülten in NÖ darstellt (vgl. BayHStA, KL Osterhofen 3).

Historische Literatur

BayHStA, KU Osterhofen 1267 Mai 14.

DASP, 1354 Juni 15.

NÖLA, Gültbuch 63, Gültbuch über die reluierten frei- und dienstbaren Höfe von Anno militari 1756 anfangend.

NÖLA, Maria Theresianische Fassion 127.

StaA Krems, 1456 Okt 8.

StaA Krems, 1458 Okt 15.

 

Heinrich Fichtenau (Bearb.), Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich. Bd. 1: Die Siegelurkunden der Babenberger bis 1215, Wien 1950.

Johann Gruber, Die Urkunden und das älteste Urbar des Stiftes Osterhofen, in: Quellen und Erörterungen zur bayrischen Geschichte NF 33, München 1985.

Edgar Krausen, Die Sequestrierung bayerischer Weingüter, in: Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs 4, Krems 1964, S. 107–115.

Hans Plöckinger, Die Anfänge von Mautern, Stein und Krems. Die Grafschaft Rehberg, Krems 1954.